Protestküche
"Gemeinsam gegen Sozialabbau"
27.09.2025, 14:00
Lüneburger Tor/Lüneburger Str.
Details ↓
Bericht von unserer Protestküche in der Harburger Innenstadt!
Am Samstag, den 27. September haben wir erstmalig eine Protestküche in der Harburger Innenstadt organisiert, um unseren Vorstellungen von Gemeinschaft einen politischen Ausdruck zu verleihen und mit unseren Nachbar*innen über das Thema der drohenden Sozialkürzungen ins Gespräch zu kommen:
Es ist ein grauer, aber geschäftiger Morgen in der Harburger Innenstadt. Auf der Lüneburger Straße erledigen Menschen ihre Einkäufe, Eltern schauen ihren Kindern beim Spielen zu. Bis vor ein paar Minuten hat die "Freie Kirche" auf ihrer Veranstaltung am Lüneburger Tor noch versprochen, dass der christliche Glauben Wunden heilen werde. Wir sind eben auf dem Platz eingetroffen und haben einen neuen Stand aufgebaut: Am Pavillon hängt ein Banner: "Willkommen bei der Stadtteilgewerkschaft Harburg Solidarisch".
Religiöse Heilversprechungen gibt bei uns nicht - dafür aber Linsensuppe. Auf dem Tisch dampft ein großer Topf, daneben stehen Schüsseln mit Paprika, Petersilie, Chiliflocken und Fladenbrot. Ein paar Meter weiter sind Biertische mit Blumen und Tischdecken geschmückt, auf ihnen sind verschiedene Flyer verteilt. Darauf steht: "Hast du Probleme mit dem Jobcenter? Komm zu unserer Beratung!" Oder: "Protestküche: Gemeinsam gegen Sozialabbau". Immer wieder kommen interessierte Menschen vorbei. Wir stellen uns vor und laden sie ein, mit uns zu essen. Langsam versammeln sich mehr und mehr Menschen an den Biertischen und es entwickeln sich hier und da Gespräche darüber, wie uns der Sozialabbau, den die Bundesregierung momentan vornimmt, persönlich trifft. Zwischendurch zeichnen Redebeiträge ein Bild des bevorstehenden Sozialabbaus: Kürzungen und verschärfte Sanktionen beim Bürgergeld, Angriffe auf den 8-Stunden Tag und Kürzungen der Leistungen für Asylbewerber, um hier nur einige zu nennen. Die Reden beschäftigten sich auch damit, was wir im Angesicht dieser Angriffe auf unsere Leben tun können: Uns organisieren und gemeinsam für unsere Rechte kämpfen!
Auch zwei Mitglieder von Wilhelmsburg Solidarisch waren vor Ort und hielten einen Redebeitrag, in dem sie von ihrer Praxis berichteten. Mit ihnen und vielen anderen Stadtteilgewerkschaften wollen wir uns im gesamten Bundesgebiet vernetzen und dann geeint ins Handeln kommen - denn unsere Solidarität endet nicht an den Stadtteilgrenzen.